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Fachbeitrag

«Künstliche Intelligenz ist ein Thema für die Geschäftsleitung»

Warum sich Geschäftsführungsmitglieder mit KI beschäftigen sollten
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine transformative Technologie, die enormes Potenzial bietet, jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. Gerade in der Unternehmensführung ist es entscheidend, sich mit den Chancen und Risiken von KI auseinanderzusetzen. Geschäftsführende und Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Dialog über KI zu fördern und Orientierung zu bieten. Ihre Strahlkraft und ihre Fähigkeit, Unsicherheit zu adressieren, sind entscheidend, um die Technologie erfolgreich einzuführen.

Was ist zu tun?
Die Einführung von KI ist nur durch enge Zusammenarbeit möglich. Ein Modell, das wir hierfür entwickelt haben, nennen wir die «Demokratisierung von Künstlicher Intelligenz». Führungskräfte sollten diesen Grundsatz anerkennen und das Zusammenspiel der erforderlichen Kompetenzen fördern. Fach- und Führungskräfte bringen Geschäfts- und Domänenwissen ein, Data Scientists kümmern sich um Datenaufbereitung sowie die Auswahl und Nutzung von KI-Algorithmen, und IT-Expertinnen und Experten sorgen dafür, dass KI-Anwendungen von der Innovationsphase bis zur Integration in bestehende Softwareumgebungen funktionieren.

Die ersten Schritte zur KI-Implementierung
Die Geschäftsführung hat eine Schlüsselrolle in der unternehmensweiten Einführung von KI. Aus unserer Erfahrung haben sich folgende Schritte als besonders effektiv erwiesen:

1. Ausbildung als Hebel:
Eine gezielte Ausbildung im Bereich KI ist der wichtigste Schritt, um Potenziale zu erschliessen und gleichzeitig Sorgen zu adressieren.

2. Niedrigschwellige Formate entwickeln:
Ermöglichen Sie Fachleuten, Ideen und Chancen zu teilen, die im Geschäftsbereich durch KI adressiert werden können. Diese «Bottom-Up»-Innovation sollte durch «Top-Down»-Initiativen ergänzt werden.

3. Langfristig und strategisch denken:
Die ersten KI-Initiativen werden wahrscheinlich keine sofortigen Durchbrüche erzielen. Es ist wichtig, diese Phase als eine des Experimentierens und Lernens zu verstehen.

Im nächsten Schritt geht es darum, eine umfassende KI-Strategie zu entwickeln. Diese sollte sowohl Investitionen in den Fähigkeitsaufbau als auch eine institutionelle Verankerung von KI im Unternehmen beinhalten. In dieser «strategischen Phase» liegt der Fokus auf der systematischen, koordinierten Exploration und Bewertung von Potenzialen innerhalb des Unternehmens sowie in der eigenen Branche.

Fazit
Die Einführung von KI ist ein komplexer Prozess, der alle Ebenen des Unternehmens betrifft. Geschäftsführende und Führungskräfte sollten den ersten Schritt tun, indem sie ein Umfeld schaffen, das sowohl Zusammenarbeit als auch kontinuierliches Lernen fördert. Nur so kann KI langfristig als strategischer Wettbewerbsvorteil genutzt werden.

Über den Autor
Dr. Benjamin van Giffen ist Assoziierter Professor für Wirtschaftsinformatik und Digitale Innovation an der Universität Liechtenstein. Er beschäftigt sich vornehmlich mit den Chancen und Herausforderungen, wie Unternehmen Künstliche Intelligenz und digitale Technologien wertstiftend in ihre Unternehmen einbringen und nutzen können. Mehr erfahren über Dr. Benjamin van Giffen.

Kontakt
Für Anfragen zu Transferprojekten oder Interesse an Weiterbildung im Themengebiet wenden Sie sich gerne an benjamin.vangiffen@uni.li

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