Manuel Pfiffner ist seit März 2024 bei der sl.one AG als CEO tätig und leitet die Geschicke des Unternehmens. Durch die Aquise der sl.one AG (ehemals HSL Informatik AG) durch die Telecom Liechtenstein AG wechselte er von der Telecom Liechtenstein zur sl.one AG. Er ist zudem auch Boardmitglied von digital-liechtenstein.li und spricht im Interview über die Auswirkungen der Digitalisierung auf sl.one.
Wie stark seid ihr von der Digitalisierung betroffen?
Wir sind täglich sehr stark betroffen. Nur was wir täglich selber leben, können wir auch bei unseren Kunden beraten, betreuen und betreiben. Für uns ist die Digitalisierung klar ein Business Enabler, fordert uns aber auch stark. Wir müssen beispielsweise ständig am Puls der Digitalisierung sein, damit wir unsere Kunden auch professionell beraten können.
Welche konkreten Auswirkungen hat die digitale Transformation auf eure Geschäftsprozesse und Mitarbeitenden?
Unsere Mitarbeitenden stehen vor der Herausforderung, dass sie ihr Wissen ständig erweitern und aktuell halten. Der Kunde ist zunehmend anspruchsvoller und erwartet, dass unsere Mitarbeitenden sich mit sämtlichen Themen der Digitalisierung auskennen. Wir versuchen, unsere eigenen Geschäftsprozesse ständig weiterzuentwickeln und möglichst digital abzubilden.
Welche Strategien verfolgt ihr, um die Mitarbeitenden bei der digitalen Transformation zu involvieren und zu begeistern?
Wir haben im vergangenen Jahr intern eine agile Arbeitsweise eingeführt. Dies führte zwangsläufig zu sehr viel Transparenz und mehr Eigenverantwortung für unsere Mitarbeitenden. Aus unserer Sicht kann Begeisterung nicht von der Geschäftsleitung gefordert werden, sondern entsteht in den Köpfen der Mitarbeitenden.
Welche wichtigen Lektionen habt ihr bisher bei der Umsetzung der digitalen Transformation gelernt?
Ein sauberes Konzept sowie die frühe Auseinandersetzung mit den eigenen Anforderungen ist zentral bei der digitalen Transformation. Dabei gilt es die strategischen Ziele zu definieren und gemeinsam mit den Partnern (z.B. IT-Dienstleister) abzustimmen. Die digitale Transformation führt aus unserer Sicht nur dann zum Erfolg, wenn die Geschäftsleitung sämtliche Mitarbeitenden frühzeitigt informiert und involviert.
Welche nennenswerten digitalen Innovationen gibt es bei euch im Unternehmen?
Wir versuchen, unsere Unternehmensprozesse so gut wie möglich zu digitalisieren durch die Unterstützung moderner Technologien wie zum Beispiel Microsoft Copilot (künstliche Intelligenz). Dies hilft unseren Mitarbeitenden dabei, ortsunabhängig zu arbeiten und dennoch nicht auf Systeme, Daten und Informationen zu verzichten.
Wo siehst du bei euch die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der digitalen Transformation?
Den Spagat zwischen Security und Arbeitskomfort zu wahren. Konkret heisst dies, dass wir bei der Umsetzung immer die IT-Security berücksichtigen und uns auch mal gegen eine Software entscheiden, wenn diese nicht unseren IT-Secrurity Standards entspricht.
Auch eine enorme Herausforderung ist sicherlich die Vielzahl an Möglichkeiten und Tools, welche versprechen die digitale Transformation zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass man am Puls der Zeit bleibt, dennoch aber nicht jeden neuen Trend gleich auch umsetzen oder einführen möchte.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in deinem Unternehmen?
Eine enorm grosse Rolle. Seit gut sechs Monaten nutze ich die bezahlte Version von Microsoft Copilot. Auch unsere Mitarbeitenden nutzen die künstliche Intelligenz sehr stark unter der Berücksichtigung unserer internen Datenschutzvorgaben. Ich könnte mir heute nur schwer vorstellen, meinen Alltag ohne die Unterstützung von Microsoft Copilot zu bewältigen.
Vielen Dank für das Gespräch!