Das Feuerwehrdepot Vaduz ist das erste Projekt der Gemeinde Vaduz, das mittels BIM (Building Information Modeling) realisiert wird. Das brachte einige Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise die BIM-Einschulung aller Beteiligten. Der Aufwand hat sich gelohnt, wie Projektleiter Gunnar Eberle von der Gemeinde Vaduz im Interview mit dem Magazin «Einblick» der Gemeinde Vaduz bestätigt.
Seit dem Spatenstich beim neuen Feuerwehrdepot Vaduz ist rund ein Jahr vergangen. Mittlerweile ragen hohe Betonwände in die Luft. Die Ausmasse dieses eindrücklichen Gebäudes sind für alle sichtbar. Projektleiter Gunnar Eberle von der Abteilung Hochbau der Gemeinde Vaduz ist zufrieden mit dem Baufortschritt und gibt in der Juli-Ausgabe vom Magazin «Einblick» der Gemeinde Vaduz Auskunft zum Projektstand.
Gunnar, wie bist du bislang mit der Umsetzung des BIM-Pilotprojektes Feuerwehrdepot Vaduz zufrieden?
Ein Pilotprojekt bringt immer einen gewissen Initiallaufwand mit sich. Mittlerweile haben sich die BIM-Methode und die neuen digitalen Prozesse im Planungsteam etabliert. Es macht Freude mitzuerleben, wie alle Beteiligten Interesse zeigen, die Digitalisierung in der Baubranche nachhaltig mitzugestalten. Zum Beispiel werden die Baumeisterarbeiten mit modernster Technologie auf Basis modellbasierter Daten umgesetzt. Entstanden ist daraus auch die erste papierlose Baustelle in Liechtenstein.
Die Bauarbeiten auf der Baustelle befinden sich im Zeitplan und der überwiegende Teil der Auftragsvergaben ist bereits erfolgt. Trotz aller Risiken und Herausforderungen, die Grossbaustellen mit sich bringen, befindet sich die Kostenprognose für das Feuerwehrdepot innerhalb des genehmigten Verpflichtungskredites. Aus diesem Grund bin ich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf.
Mittels BIM-Methode wird ein so genannter digitaler Zwilling erstellt. Nachdem der Rohbau bald fertiggestellt ist, geht es an den Innenausbau. Welche Vorteile bringt BIM hier mit sich?
Der digitale Zwilling ist die digitale Darstellung der physischen und funktionalen Eigenschaften eines Gebäudes. Nach Bauvollendung werden alle relevanten Informationen zu den Bauteilen, Materialien, Ausstattungen und Systemen eines Gebäudes in das digitale FM-System der Abteilung Liegenschaften integriert. Durch diesen Zugang zu denselben Daten können alle Beteiligten effektiver zusammenarbeiten und fundierte Entscheidungen treffen. Zusammenfassend ermöglicht «BIM2FM», also die Verbindung beider Systeme, eine bessere Nutzung der Daten, um den Betrieb, die Wartung und die Verwaltung von Gebäuden zu optimieren.
Im Herbst 2025 werden die Feuerwehr Vaduz und der Samariterverein Vaduz das neue Gebäude beziehen. Worauf dürfen sie sich besonders freuen?
Die Feuerwehr und der Samariterverein dürfen sich besonders darauf freuen, moderne und auf ihre Bedürfnisse perfekt zugeschnittene Räumlichkeiten beziehen zu können. Dem Architekten ist es hervorragend gelungen mit dem neuen Feuerwehrdepot Ästhetik und Zweckmässigkeit mit einer hohen Funktionalität zu vereinen.
Quelle: Magazin «Einblick» der Gemeinde Vaduz, Juli 2024