Bildung und Arbeit
In der sich dynamisch und immer rascher wandelnden Zeit sind Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Grundhaltungen die Währung, die Fortschritt vorantreibt und Erfolg überhaupt erst ermöglicht. Dies betrifft gerade einen Kleinstaat wie Liechtenstein aufgrund seiner beschränkten Ressourcen ganz besonders. Bildung und Berufsausbildung seiner Bevölkerung, insbesondere seiner Fachkräfte, sind entscheidende Faktoren, um die Chancen der digitalen Transformation eines Staates und seiner Unternehmen zu nutzen.
Die Entwicklung der Fachkräftesituation, die Digitalisierung, neue Arbeitsmodelle sowie die ökologischen, sozialen und demografischen Herausforderungen bedingen für Individuen, Staat, Wirtschaft und Wissenschaft die Konzentration auf ein neu gewichtetes Portfolio an Kompetenzen — sogenannte Future Skills — sowie auf flexible Rahmenbedingungen für Arbeit und Produktivität. digital-liechtenstein.li fördert als Plattform und Impulsgeberin die Aus- und Weiterbildung in Future Skills (Re- und Upskilling) sowie die Flexibilisierung der Rahmenbedingungen für neue Arbeitsmodelle. Als Ideengeber und Basis der Aktivitäten werden das «Future-Skills-Modell» von Stifterverband und McKinsey & Company, der «Aktionsplan für digitale Bildung (2021–2027)» der Europäischen Union sowie der digitale Kompetenzrahmen DigComp 2.2 für Bürger/innen der Europäischen Kommission verwendet. Im Future-Skills-Framework 2021 werden 21 Kompetenzen in die vier Kategorien «Technologische Kompetenzen», «Digitale Schlüsselkompetenzen», «Transformative Kompetenzen» und «Klassische Kompetenzen» gegliedert. Future Skills werden als branchenübergreifende Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften verstanden, die in den kommenden fünf Jahren in allen Bereichen des beruflichen und persönlichen Lebens der Bürgerinnen und Bürger wichtiger werden.
Vision zu Bildung und Arbeit
Stossrichtung I
Vernetzung zwischen Wirtschaft, Staat und Bildungsorganisationen
Initiativen zur Vernetzung zwischen Wirtschaft, Staat und Bildungsorganisationen spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung und dem Erhalt einer starken Fachkräftebasis. Durch den strukturierten Austausch und die Kooperation können Bedarf und Bestand an Future Skills bei den Beschäftigten erhoben und Lösungen zum Füllen möglicher Lücken entwickelt werden. Ein effektives Kompetenzbedarfsmanagement für Unternehmen und die Verwaltung wird zugänglich gemacht, um den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
Handlungsempfehlungen
Leitinstrument Future-Skills-Umfrage
Kompetenzbedarfsabklärung bei Unternehmen, Staat und Wissenschaft im Dreijahresrhythmus mit IST/SOLL-Analyse inkl. Bedarfsabklärung «Fitness check Future Skills»
und «Akademie-Plattform».
Fachkräftedialog: Initiierung von Vernetzungsprogrammen
Lancierung von Programmen zur Vernetzung von zentralen Stakeholdern aus Wirtschaft, Staat und Bildungsorganisationen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Monitoring von Verfahren zur Kompetenzbedarfsplanung
Das Monitoring von Verfahren für die Kompetenzbedarfsplanung in Unternehmen und Organisationen soll in der Form von von Good-Practice-Beispielen und konkrete Verfahren zugänglich machen.
Stossrichtung II
Förderung und Unterstützung der Entwicklung neuer Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Future Skills
Die Förderung und Unterstützung der Entwicklung neuer Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Future Skills mit Schwerpunkten in digitalen Schlüsselkompetenzen und technologischen Kompetenzen wird vorangetrieben, da Wirtschaft und Staat in Zukunft noch stärkeren Bedarf an IT-Fachkräften haben. Dies ermöglicht die Schaffung innovativer Bildungsangebote, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters hinsichtlich Inhalten und Formaten gerecht werden können und einen nachhaltigen Wandel in der Arbeitswelt fördern.
Handlungsempfehlungen
Prüfung Zusammenarbeit mit Talentförderungsinitiativen
Kooperationen mit Förderprogrammen, unter anderem von IT rockt (digital talents program und matchd), digitalswitzerland und
Plattform V.
Spezifische Aus- und Weiterbildungsprogramme
Prüfung, Initiierung, Unterstützung sowie Vermarktungssupport neuer Aus- und Weiterbildungsprogramme relevanter Bildungspartnerinnen und -partner in zentralen Themen der digitalen Transformationen.
Neue Bachelor- und Masterprogramme
Evaluation des Bedarfs, der Inhalte und der Umsetzungsvoraussetzungen für das Angebot spezifischer Bachelor- und Masterprogramme im Bereich Software-Development, Data Science und Künstliche Intelligenz sowie Prüfung/Initiierung innovativer Trägermodelle.
Förderfonds für kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildungen
Prüfung der Initiierung eines Förderfonds für kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildungen mit Schwerpunkt digitale Transformation, analog dem Vorbild ähnlicher Initiativen u. a. in der Schweiz.
Stossrichtung III
Entwicklung von Strategien zur Förderung innovativer Arbeitskonzepte- und modelle
Durch den intensiven Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und die gemeinsame Entwicklung von Strategien werden innovative Arbeitskonzepte und -modelle gefördert, welche die Bedürfnisse der heutigen Arbeitswelt widerspiegeln und das Potenzial für Wachstum und Erfolg in Liechtenstein steigern. Aktiv werden zudem neue IT-Fachkräfte für Liechtenstein gesucht.
Handlungsempfehlungen
Stellenportal für IT-Fachkräfte
Integration eines Stellenportals in die neue Webseite von digital-liechtenstein.li (Crawler-Modell), welche via Kommunikationskanäle von digital-liechtenstein.li sowie einer separaten Kommunikationsoffensive vermarktet wird.
Steigerung der Attraktivität des Werkplatzes
digital-liechtenstein.li unterstützt den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zur Steigerung der Attraktivität des Werkplatzes Liechtenstein. Besonders setzt sich die Initiative für hybride Arbeitsformen und neue Arbeitsmodelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.
New Work und hybride Arbeitsformen
Gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen zu den Themenbereichen «New Work» und «Hybride Arbeitsformen». Fachartikel, Interviews und Beiträge via Kanäle von digital-liechtenstein.li verbreiten. Integration der Themen in bestehende Events sowie Schaffung neuer Formate.
Cyber Security
In einer vernetzten und digitalisierten Welt, in der Daten zu einer wertvollen Währung geworden sind, ist der Schutz vor Cyberbedrohungen in Liechtenstein von zentraler strategischer Bedeutung. Die Sicherung sensibler Daten, der Schutz kritischer Infrastrukturen und die Abwehr von Cyberbedrohungen sind entscheidend für die Aufrechterhaltung von Vertrauen, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit von Wirtschaft und Staat.
In dieser vernetzen Welt entscheidet die Sicherheit der Daten und Informationen mit darüber, in welchem Umfang die Potenziale der Digitalisierung erschlossen werden können. Eine starke Cybersecurity schützt nicht nur vor finanziellen Verlusten und Reputationsschäden, sondern ist auch eine Voraussetzung für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Durch den effektiven Schutz vor Cyberangriffen können in Liechtenstein Unternehmen und der Staat ihre digitalen Aktivitäten sicher und vertrauensvoll ausbauen und auch umgekehrt das Vertrauen in ihre digitalen Angebote stärken. Dies ermöglicht auch die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien, die Verbesserung der Prozesse und Dienstleistungen sowie die Erschliessung neuer Geschäftsmöglichkeiten.
Vision zu Cyber Security
Stossrichtung I
Cybersicherheitsinitiativen zur Vernetzung zwischen Wirtschaft, Staat und Bildungsorganisationen
Initiieren einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Staat, Unternehmen, Wissenschaft sowie Cybersicherheitexpertinnen und -experten im In- und Ausland. Ziel ist es, den Austausch von Informationen und bewährten Verfahren zu intensivieren und eine robuste Reaktionsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen zu gewährleisten. Durch aktives Engagement in übergreifenden Cybersicherheitsinitiativen tragen wir massgeblich zu einem sicheren und vertrauenswürdigen digitalen Umfeld bei und stärken die Zusammenarbeit für mehr Cybersicherheit.
Handlungsempfehlungen
Cybersecurity-Konferenz
Die hochkarätige Cybersecurity-Konferenz gibt Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die Möglichkeit zum Wissenstransfer und zum Austausch über Cyberrisiken mit ausgewählten nationalen sowie internationalen Partnerinnen und Partnern. Der Event kann gezielt als Standortförderungsplattform eingesetzt und im In- sowie Ausland als Leuchtturmanlass vermarktet werden.
Aufbau Cybersecurity-Gremium
Das Gremium steht in regelmässigem Austausch mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um aktuelle Geschehnisse einzuordnen und gemeinsame Vorschläge und Massnahmen auszuarbeiten.
Kooperation mit ausländischen Organisationen
Unterstützung von Massnahmen zur Kooperation des Staates und der Wirtschaft mit ausländischen internationalen Organisationen sowie benachbarten Standortinitiativen, um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten.
Stossrichtung II
Zentrale Anlaufstelle für Unternehmen
Schaffung einer zentralen digitalen Anlaufstelle für Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur effektiven Prävention und Abwehr von Cyberangriffen — im Fokus stehen Klein- und Mittelunternehmen, die heute immer stärker von Cyberangriffen betroffen sind. Zahlreiche Computer sind auch bei KMU über Netzwerkschnittstellen miteinander verbunden. Prozesse wie Bestellungsabwicklung, Planung, Produktion und Logistik greifen immer mehr ineinander und werden digital gesteuert. Dadurch steigt die Anzahl Systeme, die aus dem Internet zugänglich sind und somit bestmöglich geschützt werden sollten. Und zentral: Es gilt neue Geschäftsmodelle «made in Liechtenstein» auf Basis neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain zu entwickeln.
Handlungsempfehlungen
Schaffung einer zentralen digitalen Anlaufstelle für Unternehmen
Gemeinsam getragene Plattform und Webseite mit Informationen, kostenlosem Cybercheck für KMU, News, Checklisten, Beratungsstellen und Kontakte zur Cybersicherheit.
Prüfung 24/7-Cyber-Incident-Response-Services
Unternehmen erhalten im Ernstfall einfach und schnell über eine Plattform sofort professionelle Hilfe, um den Schaden möglichst zu minimieren. Der Service dient Unternehmen in Liechtenstein zur schnellen Erkennung von Gefahren und hilft beim Cyber-Resilienz-Monitoring.
Geschäftsmodelle mit Einsatz neuer Technologien
Lancierung neuer Cybersecurity- und Datenspeicherungs-
Geschäftsmodelle auf Basis regulatorischer Rahmenbedingungen in Liechtenstein mit Einsatz neuer Technologien wie Blockchain und Künstliche Intelligenz.
Stossrichtung III
Kommunikationsoffensive und Informationskampagnen zum Thema Cybersicherheit
Intensivierung von Kommunikationsoffensiven und Informationskampagnen zu Cybersicherheit, um das Bewusstsein für die Risiken im digitalen Raum zu erhöhen und die Wirtschaft dazu zu ermutigen, proaktive Schritte zum Schutz ihrer Daten und Informationen zu unternehmen. Durch gezielte Aufklärung und Vermittlung relevanter Informationen können wir das Verständnis für Cybersicherheitsmassnahmen fördern und eine sicherere digitale Umgebung für alle schaffen.
Handlungsempfehlungen
Spezifische Aus- und Weiterbildungsprogramme
In Zusammenarbeit mit Aus- und Weiterbildungsstätten werden spezifische Programme zur Aus- und Weiterbildung bezüglich Cybersecurity mit nationaler und internationaler Anbindung ausgearbeitet.
Kommunikationsoffensive im In- und Ausland
Staat, Wirtschaft und Gesellschaft müssen ausreichend über die Gefahren von Cyberattacken und geeignete Abwehrmassnahmen informiert werden. Dazu werden die Kommunikationskanäle von digital-liechtenstein.li gezielt und weiterhin intensiv eingesetzt.
Spezifische Veranstaltungen zum Thema Cybersecurity
Regelmässige Veranstaltungen in verschiedenen Formaten, u. a. spezielle Workshop-Events, bei denen nationale und internationale Unternehmen oder Institutionen besucht werden können.
Energie, Mobilität und Infrastruktur
Die digitale Infrastruktur spielt eine zentrale Rolle beim digitalen Wandel Liechtensteins. Eine robuste digitale Infrastruktur, einschliesslich Hochgeschwindigkeits-Internetverbindungen und moderner Kommunikationsnetze, ist das Rückgrat eines florierenden digitalen Ökosystems.
Eine intakte digitale Infrastruktur am Stand der Technologie ist entscheidend für die Ermöglichung nahtloser Konnektivität und die Ausstattung von Unternehmen mit den Werkzeugen, die sie benötigen, um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein. Sie erleichtert die Einführung neuer Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und Künstliche Intelligenz (KI) und fördert so Innovation, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in allen Branchen. Entsprechend gilt es, für den Standort Liechtenstein wichtige Schlüsseltechnologien wie zum Beispiel Breitbandtechnologie via Glasfaser oder auch die nächste Generation des Mobilfunkstandards zu prüfen respektive zu nutzen. Dank grosser Investitionen gehört Liechtenstein inzwischen in Sachen Glasfasernetzausbau, der nun das ganze Land umfasst, zu den führenden Ländern weltweit, was für den Digitalstandort Liechtenstein und für alle Unternehmen von grosser Bedeutung ist.
Vision zu Energie, Mobilität und Infrastruktur
Stossrichtung I
Ausbau der digitalen Infrastruktur
Liechtenstein muss weiter in seine digitale Infrastruktur investieren; dazu zählen unter anderem ein zuverlässiges Breitbandnetzwerk zur Gewährleistung eines leistungsfähigen und kostengünstigen Datenaustauschs, der Ausbau der Grundlagen für die 5G-Netzabdeckung, um eine schnelle und zuverlässige drahtlose Kommunikation zu ermöglichen und die Voraussetzungen für innovative Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0 zu schaffen.
Handlungsempfehlungen
Ausbau Breitband- und Smart-Services
Ausbau des Angebots an Breitbanddienstleistungen und Smart Services.
Rahmenbedingungen Datenspeicherung und Cloud-Infrastruktur
Datenspeicherung und Cloud-Infrastruktur sind zentrale Zukunftsthemen. Prüfung Möglichkeiten und Rahmenbedingungen in Liechtenstein für neue Geschäftsmodelle.
Klärung Zugang 5G-Mobiltechnologie
Der Zugang zur 5G-Mobiltechnologie inkl. einer für die Betreibung sinnvollen erforderlichen Grundlage für die Einführung dieses Mobilfunkstandards wird geprüft.
Stossrichtung II
Smart-City-Konzepte für Liechtenstein
Smart-City-Konzepte für Liechtenstein schaffen effizientere und nachhaltigere Lösungen. Der Einsatz von Technologien wie IoT, Künstlicher Intelligenz und Big Data Analytics zur Vernetzung der Infrastruktur bietet Chancen für Unternehmen und Staat, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu steigern. Im Bereich Energie soll die Digitalisierung der Energieversorgung dezentrale, «smarte» Energieanwendungen unterstützen und den Ausbau der dezentralen, erneuerbaren Energien ermöglichen.
Handlungsempfehlungen
Innovationsplattform für Breitband- und Smart Services
Schaffung einer Plattform für Breitbanddienstleistungen und Smart Services inkl. Klärung staatlicher Angebote (eGOV/eID) und Angebote durch Kooperationen mit dem Ausland.
Weiterentwicklung Smart-Country–Konzepte
Bereitstellung detaillierter Infrastruktur-/Geodaten inkl. Objektidentifikation als Voraussetzung für Anwendungen im Kontext von Smart-City- und Digital-Twin-Konzepten.
Digitalisierung der Energieversorgungsinfrastruktur
Die Digitalisierung der Stromversorgung und des Verteilnetzes soll dezentrale, «smarte» Energieanwendungen und den Ausbau der dezentralen, erneuerbaren Energien ermöglichen.
Stossrichtung III
Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Eine starke Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements in Liechtenstein wird vorangetrieben. Digitale Plattformen verstehen sich als Katalysatoren eines neuen Ökosystems für Anbieterinnen und Anbieter sowie Nutzerinnen und Nutzer von Mobilitätsdienstleistungen sowie für Unternehmen und Staat.
Handlungsempfehlungen
Digitale Mobilitätsplattform
Lancierung einer landesweiten Plattform zur Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements inklusive Mobilitätskonto, Mobilitätspunkte- und Parkplatzmanagement-
System.
Kommunikation Ökosystem Mobilität
Umfassende Kommunikationskampagne für Lancierung und Weiterentwicklung der digitalen Mobilitätsplattform.
Forschung und Innovation
Innovation forciert den technologischen Fortschritt, führt zur Umwälzung ganzer Industrien und ist ein entscheidender Katalysator für den digitalen Wandel. Durch die Nutzung digitaler Tools und Plattformen können Unternehmen neue Produkte, Dienstleistungen und Lösungen entwickeln, die den sich wandelnden Marktanforderungen und Erwartungen der Kundschaft entsprechen. Durch digitale Innovation können Unternehmen neuartige Ansätze und Lösungen einführen, die Branchen revolutionieren, neue Marktchancen schaffen und wirtschaftliches Wachstum generieren. Dies bildet die Grundlage für unseren Wirtschaftsstandort und seine Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen. In ähnlicher Weise kann Forschung zu digitaler Innovation und digitalen Geschäftsmodellen neue Impulse für die Wirtschaft liefern.
Innovation forciert den technologischen Fortschritt und führt zur Umwälzung ganzer Industrien. Innovation ist ein entscheidender Katalysator für den digitalen Wandel. Durch die Nutzung digitaler Tools und Plattformen können Unternehmen neue Produkte, Dienstleistungen und Lösungen entwickeln, die den sich wandelnden Marktanforderungen und Erwartungen der Kundinnen und Kunden entsprechen. Durch digitale Innovation können Unternehmen neuartige Ansätze und Lösungen einführen, die Branchen revolutionieren, neue Marktchancen schaffen und wirtschaftliches Wachstum generieren. Dies bildet die Grundlage für unseren Wirtschaftsstandort und seine Unternehmen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen.
Vision zu Forschung und Innovation
Stossrichtung I
Plattformen zur Unterstützung und Förderung von Innovationen
Plattformen für die Unterstützung und Förderung von Innovationen im Digitalbereich werden lanciert oder gefördert. Dazu wird die nationale und internationale Zusammenarbeit deutlich ausgebaut – es werden neue Netzwerke geschaffen, welche Unternehmen, Innovationstreibende und Start-ups in für Liechtenstein relevanten Bereichen miteinander verbinden. Solche Ökosysteme ermöglichen es allen Beteiligten, sich mit anderen Unternehmen, Investierenden und Fachleuten auszutauschen, wertvolle Kontakte zu knüpfen, Partnerschaften zu bilden.
Handlungsempfehlungen
Förderung digitaler Ökosysteme und Einsatz neuer Technologien
Bedarfsabklärung und Lancierung digitaler und physischer Plattformen zur Förderung entsprechend relevanter Ökosysteme sowie Prüfung neuer KI- und Blockchain-
Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle.
Prüfung Lancierung Förderfonds für Start-ups und Innovationen
Initiierung eines entsprechenden Förderfonds analog Beispiele in benachbarten Ländern.
Stärkung und Bündelung Start-up-Standort Liechtenstein
Vorhandene Aktivitäten, Plattformen und Veranstaltungen bündeln und stärker vernetzen, u. a. Innovation Day und Investor Summit Liechtenstein.
Stossrichtung II
Vernetzung mit internationalen Organisationen
Gezielte Vernetzung des Digitalstandorts Liechtenstein mit internationalen Organisationen, um den Austausch von Netzwerken und Wissen sicherzustellen und den Innovationsstandort Liechtenstein zu unterstützen sowie gezielte Fortsetzung von staatlichen Förderprogrammen speziell für die Zielgruppe KMU.
Handlungsempfehlungen
Ausbau Zusammenarbeit mit Innovations- und Förderinstituten
Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Staat mit relevanten Institutionen im In- und Ausland soll deutlich intensiviert werden.
Ausbau Kooperation mit EU-Programmen und Innovation Hub
Zugang für Liechtensteiner Unternehmen schaffen zum EU-Netzwerk und Digital Europe Programm sowie Zusammenarbeit mit digihub.li und weiteren Organisationen.
Fortführung Digitalcheck-Programm
Weitere Förderung staatlicher Unterstützungsprogramme für den digitalen Wandel.
Prüfung Zugang Horizon Europe
Prüfung Bedarf und Möglichkeiten für Zugang zu einem der grössten Förderprogramme für Forschung und Innovation nach einer entsprechenden Bedarfsanalyse.
Stossrichtung III
Ausgewählte Veranstaltungen zur Netzwerk- und Wissensvermittlung
Organisation ausgewählter Veranstaltungen zur Netzwerk- und Wissensvermittlung, die im heutigen Umfeld mehr denn je von entscheidender Bedeutung sind. Diese Plattformen schaffen ebenso Raum für den Austausch von Ideen, die Förderung von Kooperationen und die Identifizierung neuer Trends und Technologien. Dazu muss der Digitalstandort gezielt mit Kommunikationsaktivitäten vermarktet werden.
Handlungsempfehlungen
Durchführung Digital Summit
Jährliche Realisation des wichtigsten Treffpunkts sowie der zentralen Netzwerk- und Wissensaustauschplattform für den Digitalstandort Liechtenstein.
Durchführung von Workshop-Events
Realisation teilweise interner Anlässe für Erfahrungsaustausch und Netzwerkmöglichkeiten zwischen Unternehmen und Organisationen im In- und Ausland.
Durchführung Digitaltag
Realisation des Digitaltages (Fokus Bevölkerung), als Teil der Schweizer Digitaltage.
Kommunikation für Digitalstandort
Breit gefächerte Kommunikation als Interessensvertretung für den Digitalstandort Liechtenstein mit zahlreichen Massnahmen, u. a. mit regelmässigen Medienmitteilungen, Interviews, Newslettern und dem Magazin «Digital Leaders».
Digitales Gesundheitswesen
Digitale Transformation hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Gesundheitsdienstleistungen erbracht werden, zu revolutionieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Digitalisierung von Gesundheitsakten und die Einführung elektronischer Gesundheitssysteme. Dies ermöglicht einen nahtlosen und sicheren Austausch von Daten von Patientinnen und Patienten zwischen den Leistungserbringenden im Gesundheitswesen, was zu einer koordinierten und integrierten Versorgung führt. Dies verringert das Risiko medizinischer Fehler, erleichtert rechtzeitige Diagnosen und gewährleistet die Kontinuität der Versorgung über verschiedene Gesundheitseinrichtungen hinweg. Diese Interoperabilität unterstützt auch die gemeinsame Nutzung von Daten über Grenzen hinweg und ermöglicht die Zusammenarbeit und den Austausch von Fachwissen zwischen Gesundheitssystemen.
Die digitale Transformation erleichtert auch den Fernzugriff auf Daten von Patientinnen und Patienten und telemedizinische Dienste, die es den Menschen ermöglichen, Gesundheitsdienstleistungen bequem von Zuause aus in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus gibt die digitale Transformation den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, aktiv an ihrer eigenen Gesundheitsversorgung mitzuwirken. Mithilfe digitaler Tools können sie auf ihre Krankenakten zugreifen, Termine vereinbaren, mit Gesundheitsdienstleistenden kommunizieren und ihren Gesundheitszustand aus der Ferne überwachen. Dieses Engagement der Patientinnen und Patienten fördert die individuelle Betreuung, regt zu präventiven Massnahmen an und verbessert die allgemeinen Gesundheitsergebnisse.
Vision zum digitalen Gesundheitswesen
Die digitale Transformation dient als Wegbereiter und verbindet Gesundheitsdienstleistende, Patientinnen und Patienten sowie relevante Interessengruppen in einem zusammenhängenden Netzwerk. Interoperabilität und sicherer Datenaustausch stehen im Mittelpunkt des digital transformierten Gesundheitssystems. Elektronische Gesundheitsdatensätze integrieren Informationen der Patientinnen und Patienten und stellen sicher, dass Gesundheitsdienstleistende Zugang zu einer vollständigen und aktuellen Krankengeschichte haben, was zu genaueren Diagnosen und einer deutlich besseren Koordination der Versorgung führt. Unser digital transformiertes Gesundheitssystem legt einen starken Schwerpunkt auf Präventivmedizin und personalisierte Medizin.
Liechtenstein hat dazu notwendige Voraussetzungen geschaffen (u. a. eID, IDN, eGD), aber das Nutzungspotenzial kann nur durch konsequente Weiterentwicklung realisiert und sichergestellt werden.
Stossrichtung I
Nahtloser Austausch von Gesundheitsdaten
Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ermöglicht einen nahtlosen Austausch von Gesundheitsdaten zwischen verschiedenen Beteiligten im Gesundheitssektor. Die Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung wird verbessert, Doppeluntersuchungen werden vermieden und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten wird erhöht. eHealth-Plattformen werden weiter ausgebaut und B2B-Prozesse im Rahmen dieser Plattform weiterentwickelt.
Handlungsempfehlungen
EGD 2.0
Weiterentwicklung elektronsiches Gesundheitsdossier, insbesondere um eMedikation und Anschluss an Nachbarländer und später Umsetzung eImpfdossier und eRezept.
eHealth
Ausbau eHealth-Plattform mit Kernelement eGD in Richtung mHealth über Anbindung von Gesundheits-Apps.
B2C meets B2B
Zusatzdienste im B2B-Bereich in Anbindung zur eHealth- Plattform mit B2C-Kernelement eGD (z. B. eRezept: einerseits Übermittlung Rezept an Apotheke als B2B, andererseits Eintragung Medikament in eGD-Medikationsdossier als B2C).
Stossrichtung II
Nutzerintegrierter und einheitlicher Versorgungspfad
Die Gewährleistung der Vernetzung aller Stakeholder im Gesundheitswesen und Etablierung der Vision eines nutzerzentrierten, einheitlichen Versorgungspfads für alle Patientinnen und Patienten wird etabliert.
Handlungsempfehlungen
Vision Gesundheitswesen 2040
Erarbeitung einer Vision für das Gesundheitswesen 2040 als Zielvorgabe und Orientierungshilfe unter Berücksichtigung der digitalen Transformation.
Integrierter Pfad für Patientinnen und Patienten
Beschreibung der Zielprozesse im Gesundheitswesen entlang eines nahtlosen Behandlungspfads im Sinn von «Continuum of Care». Dieser integrierte Ansatz bildet die Grundlage für eine effektive Digitalisierung und ermöglicht eine umfassende Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Digitale Verwaltung
Die eGovernment-Strategie des Landes Liechtenstein trägt zunehmend Früchte: In den letzten Jahren wurden wichtige Digitalisierungsprojekte erfolgreich realisiert oder auf den Weg gebracht, die in anderen benachbarten Ländern ins Stocken geraten sind. Auch wenn Länder wie Estland oder Dänemark Liechtenstein immer noch voraus sind in der Digitalisierung, übernimmt Liechtenstein bei gewissen Projekten wie der digitalen Identität, der sogenannten eID.li, inzwischen gar eine Vorreiterrolle. Die liechtensteinische digitale Identität wurde im Frühjahr 2020 eingeführt — damit können sich natürliche Personen bei elektronischen Diensten der Landesverwaltung sicher identifizieren und anmelden. Bis heute hat das Ausländer- und Passamt mehr als 24‘000 solcher Identitäten ausgegeben und im April 2023 wurde die Lösung EU-weit notifiziert, was entscheidend ist für grenzüberschreitende Tätigkeiten. Durch weitere geplante Services — wie der Videoidentifikation — soll die eID.li weltweit einen Zuwachs an Nutzenden generieren.
Vision zur digitalen Verwaltung
Stossrichtung I
Das Potential der digitalen Identität ausschöpfen
Das enorme Potenzial einer landesweit verbreiteten digitalen Identität für die Verwaltung und Wirtschaft wird noch viel stärker genutzt; Angebote und Tätigkeitsfelder werden deutlich ausgebaut, unter anderem mithilfe von Vertretungen für juristische Personen. Die sichere und verifizierbare digitale Identifizierung hilft Staat und Wirtschaft, effizientere Prozesse zu schaffen. Die Reduzierung von Bürokratie, Kosten, Zeit und papierbasierten Arbeitsabläufen einerseits und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Verbesserung der Bindung der Kundinnen und Kunden durch nahtlose und vertrauenswürdige Interaktionen oder die Unterstützung von Wirtschaftsbereichen wie E-Commerce andererseits sind nur einige Vorteile der Vorreiterrolle Liechtensteins in Sachen eID.li.
Handlungsempfehlungen
eID.li
Das Potenzial der eID wird für die Privatwirtschaft zugänglich gemacht. Gemeinsam mit der Wirtschaft werden Anwendungsfelder erarbeitet und realisiert. Gleichzeitig werden staatliche Services via eID.li weiter ausgebaut, um die umfassende Verbreitung in Liechtenstein sicherzustellen. Im B2G- und C2G-Bereich soll die eID als Standard etabliert werden.
Digitale Signatur
Mittels Nutzung der eID.li wird die Einführung und Bereitstellung einer digitalen Signatur realisiert. Die Signatur soll für alle Anwendungsfälle (B2C, B2B, B2G, G2C) verfügbar sein und sichere sowie qualifizierte digitale Signaturen ermöglichen und dies grenzüberschreitend.
EUDI-Wallet
Eine Bestrebung der EU ist eine EUDI-Wallet, welche die eID, digitale Reisenachweise, Diplome usw. enthalten soll. In Kombination mit der eID.li wird die Umsetzung und Entwicklung der Bürgerin oder dem Bürger einen grenzüberschreitenden Verkehr in Europa ermöglichen.
eVertretung
Die eVertretung wird es natürlichen Personen erlauben, sich als Vertreterin oder Vertreter von juristischen oder natürlichen Personen zu registrieren und so eGovernment-Basisdienste und Anwendungen zu nutzen.
Stossrichtung II
Beschleunigung und Erleichterung bei Ansiedlung von Unternehmen durch digitale Angebote der Verwaltung
Die digitalen Angebote der Verwaltung sollen die Ansiedlung und den Betrieb von Unternehmen markant erleichtern und beschleunigen. Gleichzeitig sollen die digitalen Interaktionen mit dem Staat vereinfacht und für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Digitale Technologien eröffnen dabei vielfältige Wege, die Dienstleistungen des Staates effizient zu gestalten, und gewähren den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen und Informationen unabhängig von Ort und Zeit.
Handlungsempfehlungen
Gründung von Firmen vollständig digitalisieren
Firmengründungen werden in Liechtenstein durchgehend digital möglich; das heisst, der Prozess zur Gründung und Ansiedlung eines Unternehmens wird stark vereinfacht und vollständig digitalisiert.
eGovernment-Strategie
Durchgängige Digitalisierung aller möglicher Bereiche der Verwaltung, zum Beispiel die vollständige Digitalisierung von Baueingaben, Steuerabrechnungen oder generell behördlichen Transaktionen zwischen Staat, Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen. Dabei müssen Schnittstellen zu anderen Organisationen berücksichtigt werden.
Stossrichtung III
Herausforderungen der digitalen Transformation proaktiv begegnen
Den Herausforderungen der digitalen Transformation für die Verwaltung wird durch eine enge Abstimmung zwischen Staat, Wirtschaft und Wissenschaft proaktiv begegnet. Dazu wird das Thema Fachkräftemangel als eine der zentralen Herausforderungen definiert, entsprechende Massnahmen werden gesetzt.
Handlungsempfehlungen
Aufenthaltsbewilligungen für IT-Fachkräfte
Die Flexibilisierung von kurzfristigen sowie die Vergabe von generellen Aufenthaltsbewilligungen für hochqualifizierte IT-Fachkräfte und Nachwuchstalente sowie Studienabgängerinnen und -abgänger in Liechtenstein wird gefördert.
Digital-Beirat
Um die Abstimmung zwischen Staat, Unternehmen und Wissenschaft in der immer grösseren Anzahl gemeinsamer Herausforderungen sicherzustellen, wird ein Digital-Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen geschaffen mit regelmässigen Treffen.
Dialogformate und Kommunikation
Realisation von regelmässigen Dialogformaten und Workshop-Events sowie aktive Kommunikation über die digitale Verwaltung.
Nachhaltigkeit und digitale Transformation
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in Sachen digitaler Wandel ein wesentlicher Bestandteil und Innovationstreiber einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die langfristige Entwicklung des digitalen Wirtschaftsstandorts Liechtenstein steht ausser Frage. Die Förderung grüner Technologien und Innovationen respektive die Entwicklung und Implementierung von umweltfreundlichen digitalen Lösungen und Technologien muss ein zentrales Ziel der digitalen Transformationsbemühungen Liechtensteins sein.
Die digitale Transformation eines Kleinstaates wie Liechtenstein kann eine positive Wechselwirkung zwischen Wirtschaftswachstum und ökologischer Nachhaltigkeit bewirken. Durch die Implementierung digitaler Technologien und innovativer Lösungen können Ressourceneffizienz und Umweltschutz verbessert werden. So etwa ermöglicht die Digitalisierung ebenfalls die Entwicklung und Implementierung neuer umweltfreundlicher Technologien und Lösungen wie beispielsweise smarte Energie- und Ressourcenmanagement-Systeme. Diese Synergieeffekte zwischen digitaler Transformation und ökologischer Nachhaltigkeit können langfristig zu einem zukunftsfähigen Entwicklungspfad für den Kleinstaat Liechtenstein führen. Entsprechend integrieren viele Stossrichtungen sowie Handlungsempfehlungen der Digitalen Roadmap dieses Bestreben und sollen Unternehmen und Organisationen ermutigen, nachhaltige Praktiken in ihren digitalen Geschäftsmodellen zu fördern und damit weitere Standortvorteile zu schaffen.
Künstliche Intelligenz
Neben wichtigen Themen wie Big Data, Robotic Process Automation oder Blockchain – ein Themenfeld, bei dem regulatorische Rahmenbedingungen in Liechtenstein klare Vorteile bieten – gilt vor allem die Künstliche Intelligenz als die wegweisende Zukunftstechnologie. Kaum mehr eine Digitalstrategie kann heute auf Einbezug des Themas Künstliche Intlelligenz verzichten – und auch bei der Digitalen Roadmap für Liechtenstein durchdringt das Thema natürlich alle Handlungsfelder und Stossrichtungen.
Denn klar ist: Die Zahl der Anwendungen dieser Technologie nimmt täglich zu und die Entwicklungen stehen erst am Anfang. Das Tempo, wie KI-gestützte Anwendungen und Services die letzten Monate schon in die Breite der Gesellschaft eingedrungen sind, lässt erahnen, wie schnell die Technologie sämtliche Stakeholder aus Wirtschaft, Staat und Wissenschaft und damit uns alle als Teil der Gesellschaft beschäftigen und prägen wird. Heutzutage gibt es schon zahlreiche reale Anwendungen von KI-Systemen auch im Alltagsleben; von der Spracherkennung über Recommendation-Engines bis hin zu virtuellen Serviceplattformen und Computervision-Technologie zur Bilderkennung. In Unternehmen sind die Anwendungsmöglichkeiten ungleich breiter – unter anderem im Bereich der Automatisierung von Prozessen oder der Kreation von neuen datenbasierten Geschäftsmodellen.
Die Künstliche Intelligenz, englisch Artificial Intelligence (AI), ist der Überbegriff für Algorithmen und Anwendungen, die Maschinen dazu bringen, menschliche Intelligenz nachzuahmen, um Aufgaben auszuführen. Darunter fallen das Machine Learning, insbesondere das Deep Learning sowie das Verarbeiten natürlicher Sprache (NLP – Natural Language Processing). Das Ziel von KI ist es, Systeme zu schaffen, die ohne menschliche Steuerung in Daten Muster erkennen — also selbstlernend — Bedeutungen ableiten und dadurch Lösungen anbieten können. «Im Laufe der Jahre hat die Künstliche Intelligenz viele Hype-Zyklen durchlaufen, aber selbst für Skeptiker scheint die Veröffentlichung von ChatGPT von OpenAI einen Wendepunkt zu markieren», schreibt das Technologieunternehmen IBM in einem aktuellen Beitrag. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Einsatz von KI in Unternehmen weltweit in nächster Zeit «drastisch beschleunigen» wird. «Die Zunahme grosser Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT führt zu enormen Veränderungen in der Leistung von KI und ihrem Potenzial, den Unternehmenswert zu steigern. Mit diesen neuen generativen KI-Praktiken können Deep-Learning-Modelle vorab mit riesigen Mengen an unbeschrifteten Rohdaten trainiert werden.»
Weltweit führende Technologieunternehmen schliessen sich diesem Fazit an und sind überzeugt, dass KI die kommenden Jahre als Schlüsseltechnologie zu inkrementellen wie auch disruptiven Innovationen führen wird. Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li hat deshalb in den vergangenen Monaten verschiedene Wissens- und Netzwerkveranstaltungen zu Themen realisiert, an welchen Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Staat sowie Fachspezialisten den Appell an alle Beteiligten richteten, dem Thema Künstliche Intelligenz auch in Liechtenstein rasch den nötigen Stellenwert zukommen zu lassen. Abzuwarten und lediglich auf Entwicklungen aus den USA oder China zu setzen, wäre hinsichtlich der Nutzung von Chancen und dem Umgang mit Risiken zu kurzsichtig. «Die Schweiz und Liechtenstein dürfen den Anschluss an die KI-Technologie nicht verlieren, sondern müssen selbst proaktiv vorgehen – das Rennen ist noch nicht entschieden», fasste der renommierte Schweizer KI-Experte Pascal Kaufmann am Digitaltag 2023 von digital-liechtenstein.li, den aktuellen Status der Entwicklungen zusammen.
Klar ist: Die aktive Förderung und Entwicklung von Innovationen auf Basis neuer Technologien und Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die Beteiligung an Forschungsprojekten sowie die smarte und agile Umsetzung in entsprechenden KI-Anwendungsfeldern und KI-Services, zählt zu den wichtigsten Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche digitale Transformation Liechtensteins.
KI und ihre Anwendungen durchdringen alle Handlungsfelder und Bereiche dieses Strategiepapiers. Sie sind die zentrale Querschnitts-Herausforderung für Wissenschaft, Wirtschaft und Staat in Liechtenstein.